Der Bahnhof Taufkirchen ist mittlerweile weitgehend erstellt.

Die Recherche für den Bau des Bahnhofes gestaltete sich im Verhältnis zur Quellensammlung
anderer Bauten relativ einfach. Zum einen waren ausreichend Fotos des Bahnhofes, wenn auch meist
in schlechter Qualität vorhanden, zum andern gibt es Pläne vom Bahnhof, der einem der bayerischen
Einheitstypen entspricht.

Bahnhof Taufkirchen/Vils als Grundlage für die Konstruktion


Zeichnung des Bahnhofs Taufkirchen/Vils

Darüber hinaus lassen sich auch heute noch Maße vom Bahnhof abgreifen, der heute als Wohnhaus
dient, und liebevoll in den unverputzten Originalzustand zurückversetzt wurde.
Da wir jedoch den Bahnhof in seinem Zustand der 1960er und 1970er Jahre darstellen wollten, muss
man sich zwangsläufig an Fotos orientieren. Gerade der Anbau, der nicht in der Zeichnung aufgeführt
ist, machte eine Orientierung am Foto notwendig. Ergänzend ist eine Vermessung dann noch über
eine geeignete Internetwebseite empfehlenswert.


Abschiedsfahrt auf der Strecke bach Velden

Abmessungen

Im Falle des Empfangsgebäudes kommen als Materialien Finnpappe in 1 und 2 Millimeter Stärke,
Fotokarton in hellbeige, Fotokarton in braun, und Fotokarton in Hellgrau zur Anwendung. Die
Finnpappe dient hierbei zur Erstellung der Grundstruktur, sowie der Dächer, aus Fotokarton werden
die Kaschierung, die Bretterverkleidung des Schuppens, sowie die Fenster und Fensterläden erstellt.
Alle Materialien werden gelasert. Zur Einfärbung des Daches kommen ziegelroter Nitrolack, sowie
Farbpigmente zur Anwendung.

Neben dem eigentlichen Empfangsgebäude sollte der angrenzende Güterschuppen, sowie der nach
dem zweiten Weltkrieg entstandene Anbau mit dargestellt werden. Hierfür wird mit Coreldraw als
CAD-Software die Zeichnung aller Elemente erstellt.
Wie oben beschrieben hat sich zur exakten Einpassung der Fenster bewährt, den Kern innen aus 2
Millmeter Finnpappe, und außen mit 1 Millimeter Finnpappe zu erstellen, wobei die
Fensteröffnungen der 1 Millimeter starken Finnpappe jeweils einen Millimeter höher und breiter sind
als die Öffnungen der inneren Finnpappe.
Bei Erstellung der Grundplatte ist dies hinsichtlich der Verzapfung zu berücksichtigen. An der
eingesteckten Vorderwand sind die breiteren Schlitze deutlich zu erkennen.


Innere Grundkonstruktion und Grundplatte

Der an den Kanten verklebte Innenkern wird in die Schlitze der Grundplatte gesteckt und mit ihr
verklebt. Dabei sollte der Kleber sich innenseitig befinden, um die restlichen Öffnungen der Schlitze
nicht zu verengen.


Fertige Innenwand der Grundkonstruktion

Danach werden die Außenwände aufgebracht, welche vor die Innenwände gesteckt und mit ihnen
verklebt werden.


Fertige zweilagige Grundkonstruktion

Die Vergrößerung des vorhergehenden Bildes zeigt deutlich die jetzt definierten Auflageflächen für
die später einzusetzenden Fenster.


Auflagefläche für Fenster in der Grundkonstruktion

Die Dachunterkonstruktion besteht ebenfalls aus 2 Millimeter Finpappe mit den jeweils 3 Millimeter
breiten Schlitzen. Da die Dächer für die Beleuchtungsspezialisten unseres Vereins abnehmbar bleiben
sollen, hat sich mittlerweile eine andere Methode durchgesetzt, bei der das Dach mit einer
innenliegenden Platte unter der Grundplatte auf die Innenkonstruktion gesteckt wird, da die Stifte
sich mit jedem Aufstecken abnutzen.



Dachgrundkonstruktion in Ausführung mit Aussparung für Passnasen

Eine Idee zur Nachbildung der Treppen an den Rampen des Güteschuppens hatte ich, indem die
Stufen mit zwei Schlitzen von jeweils einem Millimeter auf eine Innenschablone gesteckt werden.
Dies führt zu einer exakten Ausrichtung der Treppenstufen zueinander.


Treppenelemente


Laderampe mit Treppen

Die Kaschierung erfolgt mit Fotokarton, wobei die Verbretterung des Güterschuppens mit
Bretterfugen versehen wurde, die nicht graviert, sondern mit geringer Laserleistung so geschnitten
wurden, dass der Schnitt nicht durch das Material hindurchgeht.


Verbretterung mit braunem Fotokarton


Kaschierung von Schuppen und Empfangsgebäude

Für die Dachkonstruktion habe ich im Verein eine eigene Methode entwickelt, die selbst aus der
Nähe nach Alterung eine überzeugende Wirkung zeigt.
In 1 Millimeter starke Finnpappe wird eine Gravur gelasert, die die Dachpfannen in den
Höhenrichtung einfach durch eine feine Linie trennt und die Struktur der einzelnen Pfannen vertikal
beschreibt.


Vorlage für Dach- und Firstpfannen

Dabei werden auch die Firstziegel berücksichtigt, die allerdings zwei Gravurschnitte erhalten, um die
Rundung besser herauszubringen.
Die gravierte Dachfläche ist im folgenden Bild zu sehen sowie die Dachteile nach der nachfolgenden
Lackierung.


Gravierte Dachpfannen


Lackierte Dachelemente

Demnächst geht es weiter

Liebe Grüße

Hans